Vox von Christina Dalcher – stell dir vor du lebst als Frau im 21ten Jahrhundert in Amerika (nein, es geht mal nicht um Trump ;-)) und darfst täglich nur noch 100 Worte sprechen. Lesen darfst du auch nichts mehr. Keine Worte für Frauen. Ach und arbeiten dürfen Frauen auch nicht mehr. Die Frau ist da, um das Heim rein zu halten, zu kochen und den Mann zu beglücken. Ein schlechter Witz denkt ihr? ja, das dachte Jean McClellan auch. Sie ist Wissenschaftlerin. Eine der besten auf ihrem Gebiet. Sie steht mit ihren Kollegen kurz vor dem Ende einer langwierigen Forschung. Sie stehen kurz davor ein Serum zu finden, welches eine Form der Sprachstörung heilen soll. Die Wernicke-Aphasie, bei welcher das Sprachverständnis gestört/zerstört ist. Der Erkrankte kann also noch sprechen, kennt jedoch die Bedeutung der Worte nicht mehr. Also er will z.B. einen Apfel und sagt „Turnschuh“.
In ebendieser Forschung machen das Forschungsteam (3 Menschen – 2 davon Frauen) große Fortschritte. Dann bekommen die Frauen plötzlich ein Armband und alles ist vorbei. Sie dürfen nicht mehr arbeiten, nicht mehr reden. Jedes Wort über den 100 am Tag wird mit einem Stromschlag bestraft. Mit steigender Stärke pro Wort. Dann eines Tages erleidet der Bruder des Präsidenten einen Schlaganfall. Die Folge: Wernicke-Aphasie. Jean McClellan wird von den höchsten Männern des Staates besucht, sie brauchen ihre Hilfe. Sie überlegt lange, ob sie das Angebot annimmt. Schließlich nimmt sie an. Für die Arbeit wird ihr das Armband abgenommen und nur wenn sie ihre Stimme wieder hat kann sie für die Rechte aller Frauen kämpfen.
Ein spannendes Buch, das allerdings in der Mitte mal ein bisschen länge hat. Aber das gibt sich schnell wieder. Manches ist vorhersehbar. Vieles allerdings nicht (fand ich) und im allgemeinen ein sehr gutes, spannendes Buch. Vor allem die Story lädt zum Nachdenken ein. Wieso kann ich gar nicht so genau erklären, einfach selber lesen :-). Ich fand die Idee sehr interessant, in Zeiten der übertriebenen Emanzipation und Gleichstellungswahn so etwas zu schreiben.

Lena ist 23, gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin und liest am allerliebsten Thriller. Je spannender, desto besser.