Pokern und Wissenschaft. Statistik und Zufall. Ich würde sagen, dies sind die treffendsten Schlagworte für den Thriller „Null“ von Adam Fawer. Wir lernen David Caine kennen. Er ist ein leidenschaftlicher Statistiker, Epileptiker und spielsüchtig. Genau genommen ist er Poker-Süchtig. Und genau dies wird ihm zu Verhängnis. Ein Turnier. Eine Fehlentscheidung. Plötzlich hat er Schulden bei der russischen Mafia. Noch dazu bekommt er gegen seine Epilepsie, die bisher auf keine Therapie angesprochen hat, ein experimentelles Medikament, welches ggf. Schizophrenie verursachen kann.
Kurz nach Einnahme der ersten Medikamente rettet eine Frau ihm das Leben, welche ihm erzählt, dass diverse Geheimdienste an seinen Fersen haften. Er weiss nun nicht mehr, ob er schon im psychogenen Rausch ist oder dieser Irrsinn Realität ist.
Er folgt dem Rat seines Bruders Jasper und spielt erstmal mit – er vertraut drauf, dass er irgendwann herausfinden wird, was real ist und was nicht. Er weiss nicht mehr, wer Freund und wer Feind ist.
Der Autor hat mit „Null“ ein unfassbar gutes Buch geschrieben. Ich hab das Buch verschlungen. Durchgehende Spannung, viel Wissenschaft und bezüglich aller wichtigen Punkte (meiner Meinung nach) nicht vorhersehbar :-). Na auf jeden Fal so begeistert wie ich war hab ich das Buch gleich Chris zum Lesen gegeben – dessen Meinung lest ihr ab hier:
Ja, Lena hat mir das Buch in der zweiten Urlaubswoche auf Kreta gegeben. Der Urlaub ist nun vorbei, das Buch gelesen und meine Meinung gefragt. Null ist ein durchaus spannender Thriller. Die Spannung ist und bleibt hoch, verschiedene Storystränge lassen es nie langweilig werden und gegen Ende werden zudem noch einige Twists aufgedeckt, die – wie Lena schon sagt – nicht vorhersehbar waren. So gesehen ist „Null“ ein klasse Buch. Mir hat auch der wissenschaftliche Aspekt gut gefallen. Es werden verschiedenste Theorien aufgegriffen: von einfacher Wahrscheinlichkeitsrechnung, über Schrödingers Katze und Doppelspaltexperiment bis hin zum Laplace’schen Dämon ist alles enthalten. Und das ist meines Erachtens auch die grösste Schwäche des Buches. Es kommen fast zu viele wissenschaftliche Themen ins Spiel, um einen pseudowissenschaftlichen Hintergrund zu „erklären“. Das muss nicht zwingend schlecht sein, aber ist hier fast too much. Man hat zudem ab und zu den Eindruck, dass Adam Fawer hier immer mal wieder von anderen „Grossen“ abgeguckt hat, allen voran bei Schätzing. Auch das ist nicht grundsätzlich schlecht – immerhin ist der Ansatz von Fawer ein grundsätzlich anderer – aber so manchmal hatte man eben doch dieses „sowas habe ich schon mal irgendwo gelesen“-Gefühl. Hm.
Unterm Strich: eine Leseempfehlung für „null“ mit kleineren Schwächen und einem gewissen Unrealismus, den man ggf. ignorieren muss ;).

Lena ist 23, gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin und liest am allerliebsten Thriller. Je spannender, desto besser.