Breaktrough – von Michael Grumley

Science Fiction Thriller
6.7

In Ordnung

Wenn plötzlich ein U-Boot innerhalb einer Sekunde 15 Meilen weiter ist als der Kurs es vorgibt, wenn ein unbemanntes U-Boot plötzlich komplett verschwindet, dann ist irgendwas nicht in Ordnung. Während im Meer seltsame Dinge geschehen, schaffen es Forscher eines US-Aquariums, die delfinische Sprache zu entschlüsseln und die Kommunikation mit den schlauen Tieren aufzunehmen. Wenn man „Breakthrough“ von Michael Grumley anliest, stellt man schnell fest, dass hier mehr als nur ein einziger Plot auf den Leser wartet. Es werden verschiedenste Handlungsstränge begonnen, nur um sie stückweise zusammenzuführen.

Da wäre Alison, die sympathische Forscherin, die die Delfine zu verstehen versucht und einen Hass auf die Regierung und alles was dazu gehört hat. Auf der anderen Seite der Marine John Clay, der das Problem mit dem verschwundenen U-Boot zu lösen versucht und dabei auf Dinge stösst, die sein Weltbild komplett zerstören könnte. In der Antarktis treffen wir auf Kathryn, die herauszufinden versucht, warum das Schelfeis einen Riss von grosser Länge und 1,5-Kilometer Tiefe aufweist. Und nicht zuletzt gibt es da noch die Regierung – die wie so oft porträtiert, die von der Wissenschaft aufgezeigten Gefahren erstmal nicht ernst nehmen will. Und sie haben Atombomben…

Ich habe „Breakthrough“ mit grosser Neugier gelesen. Grumleys Schreibstil ist flüssig und das Buch liest sich sehr angenehm. Zu Beginn braucht die Story ihre Zeit, um sich aufzubauen. Das tut sie aber von Anfang an mit viel Spannung und ersten Höhepunkten. Allerdings hatte ich beim Lesen den Eindruck, dass das Aufbauen fast 2/3 des Buches ausmacht. Zwar mit vielen spannenden Höhepunkten und neuen Erkenntnissen, aber trotz allem immer noch Aufbau. Im letzten Drittel der Geschichte geht dann alles schnell – extrem schnell. Und das geht so bis zum Ende von „Breakthrough“. Die Geschwindigkeit nimmt zu wie ein Tsunami – und prallt dann auch in etwa so auf die letzte Seite. Zack – Buch aus. Dabei bleiben extrem viele Fragen offen. Und nicht nur unwichtige Fragen, sondern sehr viele zentrale Punkte sind komplett ungeklärt. Und das ist nicht zufriedenstellend. In keiner Art und Weise.

Spannend – aber zu viel

Ich fürchte, hier hat der Autor zu viel in ein Buch packen wollen. Er hat zu viele Themen angeschnitten, in einer spannenden Story zu seinem Höhepunkt getrieben, aber am Schluss vergessen, die relevanten Fragen zu beantworten. Die wenigen Andeutungen (die ich hier natürlich nicht spoilern darf, kann und will) bringen leider eher noch mehr Fragen ans Tageslich, als sie auflösen.
Die Enttäuschung um die Auflösung ist deshalb auch recht gross, weil schon ab der Hälfte des Buches klar ist, womit man es zu tun hat und wer auf wessen Seite ist.

Nichtsdestotrotz ist Breakthrough spannend und ich habe es sehr gerne gelesen. Auf der letzten Seite musste ich dann feststellen: oh, das wird eine Trilogie… na dann? Meine Hoffnung auf Aufklärung bleibt also noch vorhanden. Vielleicht kann der zweite Teil – der in deutscher Sprache im Februar 2018 erscheint – meine ganzen Fragezeichen in Ausrufezeichen verwandeln? Wir werden sehen.

Übrigens: das Buch als „Science-Thriller“ zu verkaufen ist etwas übertrieben. Science-Fiction würde der Sache gerechter. Oder ist Stargate etwa ein Science-Thriller? Hmmm 😉

So erwarte ich nun gespannt auf Februar und darauf, ob meine Fragen beantwortet werden.
Stay tuned – ich werde berichten.

Positiv

  • Spannende Grundidee
  • Solider Thriller im Spannungsaufbau

Negativ

  • Zu viele Storylines, zu hektisch
  • Es werden zu viele Themenbereiche vermischt
  • Unrealistischer und viel zu offener Schluss

Zusammenfassung

"Breakthrough" könnte ein so gutes Buch sein. Die Grundzutaten stimmen, die Charaktere passen. Doch dann will Grumley zu viel auf einmal: zu viele Storylines führen zu vielen Ansätzen und Themenbereiche. Die Spannung ist zwar in Ordnung und steigt zum Schluss ordentlich. Aber dann will das Buch auf 30 Seiten alles klären und endet plötzlich in einem Chaos... Das könnte man noch besser machen.
6.7

In Ordnung

Storyline - 7
Spannung - 7
Schreibstil - 6

5 Kommentare

  1. Größtenteils stimm ich hier mit deiner Meinung überein 😉 Vor allem dass man sich unter „Science Thriller“ doch wirklich etwas anderes vorstellt…

    Antworten
    • Puh, zum Glück bin ich dann (mehrheitlich) nicht falsch gelegen mit meiner Meinung – wobei das ja egal wäre. Sind ja Meinungen 😉 Hab grad deine Rezension zum ersten Band auch gelesen.
      Denke das kommt hin. Hast du dir Teil 2 schon angeschaut? Hab ich auch bereits rezensiert. Hatte den Eindruck, es wird insgesamt besser und weniger wirr. Aber weiterhin kein Science-Thriller 😀

      Antworten
      • Also so schnell nicht – ich hab noch genug, worauf ich Lust habe es zu lesen. Um direkt den zweiten Teil hinterher zuwerfen hat mir BreakThrough definitiv nicht gut genug gefallen

        Antworten
        • Grins, alles klar 😉
          Bin gespannt, was du dann vom zweiten Teil hältst, wenn du ihn dann liest 🙂
          Wie gesagt – ich fand ihn insgesamt besser als den Ersten.

          Antworten

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